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Die Geschichte des Venner Schützenvereins
Vereinsgründung, die Zeiten von 1898 bis zum Ende des 1. Weltkrieges 1918. Am 25. August 1898 fanden sich im Gasthaus Burlage - dem heutigen Sitz der Nebenstelle der Gemeindeverwaltung - eine Anzahl von Venner Bürger ein, um einen Schützenverein ins Leben zu rufen. Es waren: Carl Beckmann, H. Landwehr, Ernst Ballmeyer, Friedrich Imbusch, Wilhelm Knostmann, Rudolf Terkhorn und Wilhelm Gering. 142 Venner Bürger (aus allen Volksschichten) traten als Mitglieder dem Verein bei und wählten folgende Personen in den Vorstand:
In der von der Versammlung beschlossenen Satzung erhielt der Verein den Namen : Venner Schützenverein
Schützenplatz wurde zunächst ein Grundstück beim Hofe Holtkamp. Danach wurde ein Platz von W. Meyer zu Venne im Meyerhofe angepachtet, wo seit dieser Zeit alle Venner Schützenfeste gefeiert wurden und auch noch werden. Im Januar 1904 beschloß der Verein eine eigene Musikkapelle zu gründen und 1906 wurde die Anschaffung einer Vereinsfahne beschlossen. Die Anschaffungskosten für die Fahne wurde auf den Vereinsmitgliedern aufgeteilt. Vereinsfahne von 1906
Gleichzeitig wurde festgelegt, das Schützenfest künftig an zwei Tagen auszurichten. Zu einer kleinen Vereinsrevolution kam es während der Versammlung am 21. Juli 1912. Dem damaligen Präsidenten wurde der Vorwurf gemacht, er verdiene an der Beschaffung der Kappen, die damals zum Schützenfest getragen wurden, jährlich 15 RM. Nach einem erregten Wortwechsel, (so heißt es im Protokoll) schloss der Präsident die Sitzung und lief davon. Daraufhin wurde nach 14 Tagen eine weitere Versammlung unter der Leitung des Vizepräsidenten durchgeführt. An diesem Tag wurde der gesamte Vorstand des Vereins neu gewählt und im Schützenverein kehrte so wieder Ruhe ein. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges am 1. August 1914 unterbrach zunächst die weitere Aufwärtsentwicklung des Vereins. Wie alle jungen Männer wurden auch die Venner Schützenbrüder in den Krieg gezogen. Das Vereinsleben kam hierdurch zum erliegen und Versammlungen wurden nicht mehr abgehalten. Als der Krieg im November 1918 mit dem Waffenstillstand beendet wurde, hatte die Ortschaft Venne 133 Gefallene und vermißte zu beklagen, darunter auch viele Mitglieder des Schützenvereins. Eine erschütternde Bilanz.
Die Zeit zwischen den Weltkriegen- 1919-1945 Es ist sehr erstaunlich wie schnell der Vorstand des Schützenvereins nach Kriegsende die Initiative ergriff und das Vereinsleben wieder in Gang brachte. Bereits 2 Monate nach in Kraft treten des Waffenstillstandes fand die erste Versammlung nach dem Krieg statt. Das erste Schützenfest nach Kriegsende wurde schon im Frühling des Jahres 1919 gefeiert. Zur Vergrößerung und Abrundung des Schützenplatzes wurden 1921 weitere 1800qm vom Grundbesitzer W. Meyer zu Venne angepachtet. Diese Fläche wurde zur Verschönerung des Platzes mit Kastanien bepflanzt, in deren Schatten später manches Bier getrunken wurde. Gravierende Veränderungen brachten Anfang der 20er Jahre die galoppierende Geldentwertung (als Inflation in die Geschichte eingegangen) mit sich. In der Versammlung am 3. Dezember 1922 wurden die Beiträge und Eintrittsgelder der Entwicklung angepasst und festgesetzt. Damit betrug der Jahresbeitrag von bisher 2 RM auf einmal 200 RM. Die Beiträge wurden 1923 nochmals auf dann 1000 RM angehoben. Das Einkommen des Vereins konnte aber trotzdem mit der rasenden Entwertung nicht mithalten. Wie sehr die gesamte Wirtschaft und damit auch die Vereine von der Inflation in Mitleidenschaft gezogen wurden, zeigt die Entwicklung der Jahresberechnungen des Schützenvereins:
In Worten Übersetzt kann man auf der Grafik ablesen, dass 1923 ein Fehlbetrag in Höhe von Siebenhundertfünfundfünfzig Milliarden, Acht Millionen, Achthundertzwölf Tausend, vierundvierzig Mark und Neunundfünfzig Pfennige zu Buche geschrieben wurde. Aber auch die Inflation konnte die Initiativen im Vereinsleben nicht stoppen und aufhalten. Nach Einführung der Rentenmark als feste Währung wurde der Vorstand 1924 von der Versammlung beauftragt, eine neue Vereinssatzung zu erarbeiten und den Verein in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Somit führt der Schützenverein Venne seit 1924 die offizielle Bezeichnung "Schützenverein Venne e.V." Beim schützenfest des Jahres 1926 wurden Halle und Tanzzelt erstmals elektrisch beleuchtet. Offenbar zunächst noch provisorisch, denn erst im folgenden Jahr wurden die Leitungen installiert. Wie die Halle vor dem Zeitalter des elektrischen Lichtes beleuchtet wurde ist leider nicht bekannt, es wird aber angenommen, dass Petroleumlampen zum Einsatz kamen. Da das Vereinsjubiläum aus Anlass des 25jährigen Bestehens wegen der Inflation 1923 nicht gefeiert wurde, holte man dieses 1928 anlässlich des 30jährigen Bestehens nach. Schützenverein Venne 1931
Die am 30. Januar 1933 erfolgte Machtübernahme durch die NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) machte sich im Vereinsleben eigentlich kaum bemerkbar. Lediglich wurde jährlich ein Betrag für die Winterhilfe gespendet. Auch als 1934 im Zuge der Gleichschaltung der gesamte Vorstand sein Amt abgeben musste, blieb dieses ohne Bedeutung für den verein. Bei den so erforderlich gewordenen Neuwahlen wurde der bisherige Präsident Heinrich Meyer zum Vereinsführer gewählt, der bisherige Stellvertreter behielt ebenfalls seinen Posten und der gesamte übrige Vorstand wurde vom Vereinsführer mit Zustimmung des Vereins zum Beirat ernannt. Am 10. Januar 1937 gab der amtierende Präsident aus gesundheitlichen Gründen nach 15 Jahren an Wilhelm Böttcher sen., welcher das Amt bis zum Ende des 2. Weltkrieges ausübte, ab. Das Schützenfest 1939 wurde am 11. und 12. Juni bei strahlendem Sonnenschein gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt dachte keiner daran oder konnte auch nur ahnen, dass es für lange Zeit das letzte fest der Venner Schützen sein würde. Elf Jahre sollten vergehen, bis es hier wieder ein Schützenfest gab. Natürlich blieb auch der Venner Schützenverein von den Auswirkungen des 2. Weltkrieges nicht verschont. Fanden auch anfangs noch Versammlungen statt (die letzte während des Krieges am 19. April 1942) so war von einer eigentlichen Vereinstätigkeit doch schon längst keine Rede mehr. Als im Mai 1945 nach 5 1/2 Jahren erbitterten Kampfes der 2. Weltkrieg zu Ende ging, hatten über 200 Venner Männer den Heldentod gefunden. Unter den Gefallenen oder Vermissten befand sich auch der amtierende Schützenkönig von 1939, Wilhelm Hehemann aus Niewedde.
Nachkriegszeit- 1945-1949 An eine Wiederbelebung der Vereinstätigkeit war auch nach dem Ende des Krieges nicht zu denken. Der tägliche Kampf ums Überleben bestimmte den Alltag, jede Ordnung war außer Kraft gesetzt. Hinzu kam, dass Deutschland als Staat ja nicht mehr bestand. Unser Land war in vier Besatzungszonen aufgeteilt, in denen Militärregierungen bestimmten. Bei uns, in der britischen Besatzungszone, regierte die englische Militärregierung und diese verbot alle Arten von Vereinen, die irgendwie an Krieg und Soldatentum erinnerten.
Von der Wiedergründung 1949 bis zur Gegenwart 1948 fragte der Schützenverein bei der englischen Besatzungsbehörde nach ob man nun wieder einen Schützenverein gründen dürfte. Die englische Militärregierung hatte nun auch inzwischen die große Angst vor den Deutschen verloren und gab grünes Licht zu der Wiedergründung. Am 3. Juni 1949 wurde in der Gastwirtschaft Feuerhake eine Versammlung einberufen, welche das Ziel der Wiedergründung des Schützenverein Venne verwirklichte. Der Schützenverein wurde unter zugrundelegung der alten Vereinssatzung wieder ins Leben gerufen. In den neuen Vorstand wurden folgende Personen gewählt:
Am 11. und 12. Juni 1950 wurde dann endlich wieder ein Schützenfest mit Kommers und Fackelzug gefeiert. Weil der amtierende König nicht aus dem Krieg zurückgekehrt war, übernahm Kronprinz Wilhelm Böttcher sen. für dieses Fest die Königswürde. Erster Schützenkönig nach dem 2. Weltkrieg wurde dann Willi Eggemann aus Broxten, der sich Elfriede Tanck geb. Lüssenheide als Königin wählte. Mit diesem Schützenfest war das Eis gebrochen und der Durchbruch geschafft. Das Vereinsleben normalisierte sich, es wurden wider die gleichen Feste gefeiert wie vor dem 2. Weltkrieg. Bald herrschte auf Versammlungen und Festen auch wieder die alte Venner Kameradschaft und Gemütlichkeit. Schützenverein Venne 1951
Auch bis Heute musste der Schützenverein Venne noch viele Höhen und Tiefen durchgehen. Die schlimmste Zeit hatte der Venner Schützenverein jedoch in den ersten 50 Jahren. Wir wollen damit nicht sagen das die zweiten 50 Jahre nichts mehr wichtiges zu der Vereinsgeschichte beigetragen haben, aber wenn wir über diese Jahre auch noch berichten können Sie beim Lesen unserer Homepage Nachtschichten einlegen. 1998 feierte der Schützenverein Venne sein 100jähriges Bestehen. Mit ca. 500 Mitgliedern ist unser Schützenverein einer der größten im Umfeld und hat so auch den größten Bestand an Mitgliedern seit dem Gründungsjahr 1898. Venner Schützenverein mit Kindertrohn und amtierenden Majestäten 1997/1998
Mit dem 100jährigen Jubiläum weihte der Schützenverein mit einer großen Fahnenweihe seine neue Vereinsfahne ein. Bilder von der neuen Fahne: (Ansicht von vorne)
(Ansicht von hinten) |